Snow Days

Auf unseren mittlerweile traditionellen Teamausflügen haben wir ja schon so Einiges erlebt. Nach einer Villa in Kroatien, dem ältesten Coworkingspace Europas in Berlin und einer Campertour mit VW Californias durch die Schweiz sollte es dieses Jahr im März etwas Winterliches sein: Wir haben das Bümplizerhuus in Saanenmöser für uns reserviert. Dieses tolle Chalet steht direkt an der Piste (Ski In / Ski Out) und verfügt über 18 Zimmer sowie eine professionelle Gastroküche. Dass hier im März überhaupt noch etwas frei war, war ein absoluter Glücksfall für uns, denn normalerweise ist das Bümplizerhuus bereits Jahre im Voraus ausgebucht und die langjährigen, wiederkehrenden Mieter haben bei der Buchung den Vorzug. Genau so ein langjähriger Mieter hatte nun aber abgesagt und wir konnten nachrücken – juhui!

Dass man Wetter nicht planen kann haben wir ja schon letztes Jahr zur Kenntnis genommen. Bei unserem Campingtrip 2019 haben wir gelernt, dass es auch im Mai durchaus noch schneien kann und wir waren abends froh über die Standheizung in unseren VW Californias. Dass es noch verrückter kommen konnte hätte wohl niemand erwartet. Aber dann kam Corona ;-)

Bümplizerhuus

So reisten wir nun also gut vorbereitet und trotz einigen kurzfristigen, gesundheitsbedingten Absagen nach Saanenmöser. Das nette Team der Saanerslochbahn spedierte unsere ganzen Einkäufe (unter anderem kistenweise Bier...) in Nullkommanix zur Mittelstation, wo wir diese anschliessend zu Fuss durch den Schnee stapfend weitertransportierten. Sobald alles versorgt war, gönnten sich einige ganz Motivierte auch gleich noch eine kurz Abfahrt. Sie taten gut daran – aber das wusste zu diesem Zeitpunkt noch niemand.

Am Abend wurde in der fantastisch ausgerüsteten Küche des Bümplizerhuus ein typisches Lagerznacht zubereitet: Ghackets mit Hörnli. Wer mochte, konnte anschliessend draussen neben einer Feuerschale die milde Winternacht geniessen und bei einem Becher Glühwein den Abend ausklingen lassen.

Am nächsten Tag kam dann aber die grosse Ernüchterung. Der Wetterbericht sprach von einer Höchsttemperatur von 13° (letztes Jahr beim Campingtrip zwei Monate später hätten wir uns über diese Temperatur gefreut) und ausserdem war Regen angesagt. Das Team liess sich den Tag dennoch nicht vermiesen, machte sich zügig auf die Bretter und versuchte so lange wie möglich zu fahren. Irgendwann nach dem Mittag gab dann aber jede(r) auf und nach und nach fanden sich alle wieder im Haus ein. Der perfekte Zeitpunkt, um im Tal mehr Getränke (wo war nur das ganze Bier hingekommen?) einzukaufen, denn am Abend sollte nach dem Fondue Moitié-Moitié ein Glühgin kredenzt werden.

Logischerweise war das neue Coronavirus auch bei den Tischgesprächen immer wieder ein Thema, so dass es wenig überraschte als am nächsten Tag einige Teilnehmer entschieden nicht anzureisen bzw. andere frühzeitig abreisten. Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand wusste: Am Nachmittag desselben Tages gab der Bundesrat den kompletten Lockdown bekannt. Davon waren unter anderem auch Skigebiete betroffen. Damit war für uns klar, dass wir am nächsten Tag wohl nicht mehr Skifahren würden . Also packten wir leicht perplex unsere Siebensachen, putzten das Lagerhaus und machten uns ausserplanmässig früh und mit einem mulmigen Gefühl auf den Heimweg.

Es sollte das für viele Wochen das letzte Mal sein, dass so viele Teammitglieder zusammen waren. Denn aufgrund der neuen Empfehlungen des BAG entschied auch Smartfactory zwei Tage später, bis auf weiteres im Homeoffice zu arbeiten. Aber dazu mehr in einem anderen Blogbeitrag.