wwdc2015

Vergangene Woche durfte ich an der jährlichen Entwicklerkonferenz von Apple (WWDC) in San Francisco teilnehmen. Während sich die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit hauptsächlich auf die Keynote richtet, an der neue Produkte vorgestellt werden, ist weniger bekannt, dass die WWDC insgesamt eine ganze Woche dauert. Während dieser Woche sind mehr als 1000 Mitarbeiter von Apple anwesend und Teilnehmer haben die Gelegenheit, eine Vielzahl von Workshops und Vorträgen rund um die Entwicklungswerkzeuge von Apple zu besuchen.

Stabilität vor Innovation

Wer an der diesjährigen Keynote ein Feuerwerk von Neuerungen erwartet hat, wurde wohl ein wenig enttäuscht. Zwar wurden iOS 9, OS X «El Capitan», Swift 2, WatchOS und Apple Music vorgestellt, aber dennoch blieb «der grosse Coup» zumindest in der Wertung der Medien und der Endkunden auf Social Media wohl aus. Dabei hatte Apple schon vor der WWDC verlauten lassen, dass man sich zumindest bei iOS 9 und El Capitan mehr auf Stabilität denn auf Innovation konzentrieren wolle. Und dies ist Apple meiner Meinung nach gelungen.

Fokus auf Swift

Mit der Entscheidung, Swift im Herbst als Open Source zu veröffentlichen, ist Apple über den eigenen Schatten gesprungen und hat die Weichen dafür gestellt, dass sich Swift zukünftig noch rasanter verbreiten wird. Es war übrigens beeindruckend zu sehen, dass in allen Vorträgen während der WWDC zu 99% nur Swift-Code zu sehen war (ausser im Workshop «Swift and Objective-C Interoperability»). Dies ist als klares Zeichen von Apple zu verstehen, dass man in Zukunft voll auf Swift setzen wird. Auch die angekündigten Neuerungen im Zusammenhang mit den Entwicklungsmöglichkeiten zur Apple Watch sind sehr spannend und werden wohl dafür sorgen, dass im Herbst viele spannende neue Watch Apps veröffentlicht werden. Aber dazu später mehr.

Die WWDC war ein perfekt organisierter Event, wie man ihn von Apple nicht anders erwartet. Man hat gespürt, dass jeder einzelne Vortrag über Wochen hinweg geprobt und jedes einzelne Detail perfektioniert wurde. Manchmal konnte ich mir ein schmunzeln nicht verkneifen wenn ich bei allen Vortragenden immer wider dieselben Gesten und Posten sah, die man wohl zusammen mit der idealen Sprechgeschwindigkeit eingeübt hatte.

Interessanter Austausch mit Gleichgesinnten

Neben den vielen Vorträgen und Workshops war die WWDC aber auch eine gute Gelegenheit, um sich mit den fast 5000 anderen Entwicklern aus aller Welt auszutauschen. Gelegenheit dazu gab es mehr als genug. Schon am Sonntag vor der WWDC fand eine Wanderung entlang der Bay von San Francisco statt, an der rund 250 Entwickler teilnahmen – mein Schrittzähler freute sich zwar über den neuen Rekord, aber ich kämpfte für den Rest der Woche mit Blasen an den Füssen und Sonnenbrand.

Auch während der WWDC fanden jeden Abend mehrere Events statt, an denen spannende neue Kontakte geknüpft werden konnten. Der Höhepunkt war aber sicher der «Bash» in den Yerba Buena Gardens am Donnerstagabend, eine Party zu der Apple alljährlich einlädt. Gut, dass der anschliessende Freitag der letzte Konferenztag war, denn allmählich machten sich die Strapazen der Woche bei den Teilnehmern bemerkbar. Auch ich gab am Freitagmittag Forfait: Ich entschied mich, die letzten Vorträge am Nachmittag sausen zu lassen und stattdessen San Francisco auf einer Velotour zu erkunden, bevor ich am Abend wieder zurück Richtung Schweiz aufbrach.

Alles in allem war die WWDC eine anstrengende, aber sehr positive, lehrreiche und interessante Veranstaltung, an die ich noch lange äusserst positiv zurückdenken werde. Vielen Dank an Apple für die tolle Organisation!